Die Belebung der dichterischen Szene durch Personifizierung und allegorische Gestalten bei Walther von der Vogelweide

€ 3,99

Einer der Aspekte, die das Werk Walthers von der Vogelweide so besonders machen, ist sein Darstellungsstil, die Lebendigkeit seines Ausdrucks. Es gelingt ihm oft nur in wenigen Zeilen, Sachverhalte sehr verständlich und vor allem eindringlich und leicht merkbar darzulegen. Um das zu erreichen, arbeitet Walther mit Stilmitteln wie Wortwiederholungen, Antithesen, Zweier- und Dreierfiguren, rhetorischen Fragen, neuen Wortschöpfungen - und Allegorien und Personifikationen. Die Allegorie als Stilmittel gibt es seit der Antike. Der Begriff selbst kommt aus dem Altgriechischen: ?????????????bedeutet wörtlich 'ich sage etwas anderes' und nimmt ursprünglich vor allem Bezug auf durchgängige Verwendung von Metaphern. Eine Allegorie ist insofern eine fortlaufende Metapher, als in ihr ein abstrakter Begriff oder Vorgang verbildlicht wird. Der jeweilige Text enthält außer dieser bildhaften, offensichtlichen Ebene noch eine zweite, die parallel läuft und die eigentlich bedeutungstragende ist. Eine Allegorie kann einerseits dazu dienen, einen Text lebendiger und einprägsamer zu gestalten, andererseits kann mit ihrer Hilfe auch z.B. Kritik in verschlüsselter Form zum Ausdruck gebracht werden. Von einer Personifikation spricht man, wenn ein anstrakter Begriff, wie z. B. Tugend oder Tod, aber auch Gegenstände, Länder oder anderes als real handelnde oder sprechende Personen vorgeführt werden. Sie ist eine Form der Metapher und kann somit die Basis für eine Allegorie bilden. Diese Dinge gehörten wie andere Stilmittel auch natürlich schon zum Handwerkszeug der Minnesänger und Spruchdichter vor Walther, und er selbst bedient sich immer wieder aus dem Arsenal an Stilfiguren und Topoi seiner Vorgänger. Anderes scheint Walther zum ersten Mal aufzubringen, wie zum Beispiel die Personifikation der 'Frau Minne'. Für solche Personifikationen gibt es in der Minnelyrik vor Walther kaum Belege. Eine personifizierte Minne begegnet zwar schon bei Friedrich von Hausen , in Verbindung mit der höfischen Dame als frouwe Minne scheint sie aber erst bei Walther auf und ist wohl auch seine eigene Erfindung. Innerhalb von Walthers Werk ist eine Genese verschiedener allegorischer Figuren aus wörtlich genommenen Sprichwörtern über Personifikationen bis hin zu so plastischen und mehrdeutigen Figuren wie der Frau Welt festzustellen. Solche Allegorien kommen sowohl in der Spruch- als auch in der Minnelyrik Walthers vor. Beginnen möchte ich nach einer kurzen Begriffsdefinition mit der Spruchlyrik Walthers, weil gerade sie besonders reich an Allegorien und Personifikationen verschiedenster Art ist. Das zweite Teil meiner Arbeit beschäftigt sich mit der Minnelyrik und den dort immer wieder vor allem in Verbindung mit dem Titel frouwe auftretenden Personifikationen. In dieser Arbeit soll behandelt werden, was sie zum Ausdruck bringen, und warum Walther sich ihrer bedient

Einer der Aspekte, die das Werk Walthers von der Vogelweide so besonders machen, ist sein Darstellungsstil, die Lebendigkeit seines Ausdrucks. Es gelingt ihm oft nur in wenigen Zeilen, Sachverhalte sehr verständlich und vor allem eindringlich und leicht merkbar darzulegen. Um das zu erreichen, arbeitet Walther mit Stilmitteln wie Wortwiederholungen, Antithesen, Zweier- und Dreierfiguren, rhetorischen Fragen, neuen Wortschöpfungen - und Allegorien und Personifikationen. Die Allegorie als Stilmittel gibt es seit der Antike. Der Begriff selbst kommt aus dem Altgriechischen: ?????????????bedeutet wörtlich 'ich sage etwas anderes' und nimmt ursprünglich vor allem Bezug auf durchgängige Verwendung von Metaphern. Eine Allegorie ist insofern eine fortlaufende Metapher, als in ihr ein abstrakter Begriff oder Vorgang verbildlicht wird. Der jeweilige Text enthält außer dieser bildhaften, offensichtlichen Ebene noch eine zweite, die parallel läuft und die eigentlich bedeutungstragende ist. Eine Allegorie kann einerseits dazu dienen, einen Text lebendiger und einprägsamer zu gestalten, andererseits kann mit ihrer Hilfe auch z.B. Kritik in verschlüsselter Form zum Ausdruck gebracht werden. Von einer Personifikation spricht man, wenn ein anstrakter Begriff, wie z. B. Tugend oder Tod, aber auch Gegenstände, Länder oder anderes als real handelnde oder sprechende Personen vorgeführt werden. Sie ist eine Form der Metapher und kann somit die Basis für eine Allegorie bilden. Diese Dinge gehörten wie andere Stilmittel auch natürlich schon zum Handwerkszeug der Minnesänger und Spruchdichter vor Walther, und er selbst bedient sich immer wieder aus dem Arsenal an Stilfiguren und Topoi seiner Vorgänger. Anderes scheint Walther zum ersten Mal aufzubringen, wie zum Beispiel die Personifikation der 'Frau Minne'. Für solche Personifikationen gibt es in der Minnelyrik vor Walther kaum Belege. Eine personifizierte Minne begegnet zwar schon bei Friedrich von Hausen , in Verbindung mit der höfischen Dame als frouwe Minne scheint sie aber erst bei Walther auf und ist wohl auch seine eigene Erfindung. Innerhalb von Walthers Werk ist eine Genese verschiedener allegorischer Figuren aus wörtlich genommenen Sprichwörtern über Personifikationen bis hin zu so plastischen und mehrdeutigen Figuren wie der Frau Welt festzustellen. Solche Allegorien kommen sowohl in der Spruch- als auch in der Minnelyrik Walthers vor. Beginnen möchte ich nach einer kurzen Begriffsdefinition mit der Spruchlyrik Walthers, weil gerade sie besonders reich an Allegorien und Personifikationen verschiedenster Art ist. Das zweite Teil meiner Arbeit beschäftigt sich mit der Minnelyrik und den dort immer wieder vor allem in Verbindung mit dem Titel frouwe auftretenden Personifikationen. In dieser Arbeit soll behandelt werden, was sie zum Ausdruck bringen, und warum Walther sich ihrer bedient
PrijsVerzendkostenTotaal
€ 3,99
€ 0,00
€ 3,99