Die Alterssicherung in Schweden als Reformmodell für Deutschland?

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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Professur für Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik), Veranstaltung: Seminar: Sozialpolitische Probleme und Gerechtigkeit zwischen den Generationen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die demographische Entwicklung in Deutschland impliziert Konsequenzen für die Systeme der sozialen Sicherung. Insbesondere die Gesetzliche Rentenversicherung ist in ihrer Funktionalität gefährdet. Ein Grund hierfür ist das double aging, also die statistische Alterung der Bevölkerung aufgrund längerer Lebenserwartung und niedriger Geburtenraten. Dieses Problem stellt sich in allen OECD-Ländern in ähnlicher Form dar. Daher befasst sich die vorliegende Arbeit mit dem schwedischen Modell der Alterssicherung, welches den Spagat zwischen sozialer Absicherung im Alter und finanzieller Stabilität zu lösen versucht. Das schwedische Modell der Alterssicherung ist contribution defined, das bedeutet, die Höhe des Rentenanspruches eines Versicherten hängt von dessen geleisteten Beiträgen ab. Weiterhin ist das System zweigeteilt: Der Hauptteil wird über das Umlageverfahren finanziert, ein kleinerer Teil ist kapitalgedeckt. Die Rentenhöhe ergibt sich im umlagefinanzierten Teil aus der Summe der eingezahlten Beiträge, wobei der reale Wert jeder Beitragszahlung über Anpassungsmechanismen erhalten bleibt. Im kapitalgedeckten System ergibt sich die Rentenhöhe aus dem Wert des Kapitalmarktportfolios, wobei dem Versicherten verschiedene Auszahlungsoptionen zur Verfügung stehen. Die Restlebenserwartung jeder Versichertenkohorte wird explizit in der Berechnung der individuellen Rentenhöhe berücksichtigt. Die Kommission zur Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme (Rürup-Kommission) stellt in ihrem Bericht verschiedene Kriterien auf, die ein Reformvorschlag für die deutsche GRV ihrer Meinung nach erfüllen muss. Das schwedische Rentensystem wird anhand dieser Kriterien untersucht, wobei ein Kriterium in seiner Sinnhaftigkeit hinterfragt wird. Die dazu durchgeführte, modellhafte Analyse stellt fest, dass das Kriterium unter den real gegebenen Bedingungen gelockert werden sollte, da dies zu Nutzensteigerungen bei den Versicherten führt. Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass nach den Kriterien der Rürup-Kommission die Reform der deutschen GRV nach Vorbild des schwedischen Modells durchaus möglich ist, für eine endgültige Empfehlung jedoch zu viele Fragen, vor allem bezüglich der Gerechtigkeit noch ungeklärt sind.

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Professur für Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik), Veranstaltung: Seminar: Sozialpolitische Probleme und Gerechtigkeit zwischen den Generationen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die demographische Entwicklung in Deutschland impliziert Konsequenzen für die Systeme der sozialen Sicherung. Insbesondere die Gesetzliche Rentenversicherung ist in ihrer Funktionalität gefährdet. Ein Grund hierfür ist das double aging, also die statistische Alterung der Bevölkerung aufgrund längerer Lebenserwartung und niedriger Geburtenraten. Dieses Problem stellt sich in allen OECD-Ländern in ähnlicher Form dar. Daher befasst sich die vorliegende Arbeit mit dem schwedischen Modell der Alterssicherung, welches den Spagat zwischen sozialer Absicherung im Alter und finanzieller Stabilität zu lösen versucht. Das schwedische Modell der Alterssicherung ist contribution defined, das bedeutet, die Höhe des Rentenanspruches eines Versicherten hängt von dessen geleisteten Beiträgen ab. Weiterhin ist das System zweigeteilt: Der Hauptteil wird über das Umlageverfahren finanziert, ein kleinerer Teil ist kapitalgedeckt. Die Rentenhöhe ergibt sich im umlagefinanzierten Teil aus der Summe der eingezahlten Beiträge, wobei der reale Wert jeder Beitragszahlung über Anpassungsmechanismen erhalten bleibt. Im kapitalgedeckten System ergibt sich die Rentenhöhe aus dem Wert des Kapitalmarktportfolios, wobei dem Versicherten verschiedene Auszahlungsoptionen zur Verfügung stehen. Die Restlebenserwartung jeder Versichertenkohorte wird explizit in der Berechnung der individuellen Rentenhöhe berücksichtigt. Die Kommission zur Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme (Rürup-Kommission) stellt in ihrem Bericht verschiedene Kriterien auf, die ein Reformvorschlag für die deutsche GRV ihrer Meinung nach erfüllen muss. Das schwedische Rentensystem wird anhand dieser Kriterien untersucht, wobei ein Kriterium in seiner Sinnhaftigkeit hinterfragt wird. Die dazu durchgeführte, modellhafte Analyse stellt fest, dass das Kriterium unter den real gegebenen Bedingungen gelockert werden sollte, da dies zu Nutzensteigerungen bei den Versicherten führt. Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass nach den Kriterien der Rürup-Kommission die Reform der deutschen GRV nach Vorbild des schwedischen Modells durchaus möglich ist, für eine endgültige Empfehlung jedoch zu viele Fragen, vor allem bezüglich der Gerechtigkeit noch ungeklärt sind.

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