Ich sah etwas, was du nicht siehst

€ 19,11

16 Biografien verschiedenartigster Menschen aus der DDR: Eine Adlige, ein Lehrer, ein Auszubildender, eine Russin, ein Literaturwissenschaftler, eine finnische Regisseurin, ein Maschinenschlosser, ein Kulturminister, eine Heimerzieherin, ein Heimkind, eine Säuglingsschwester, ein Kantor ... INHALT: Der Blick von der Seite Sechzehn ist kein Alter, wo man schon ein Held sein kann Die Zeit der großen Unsicherheit Federischaschat - Ich hab Lust auf Weiber! Da liegt viel Bambus dazwischen Eine Liebe nach Turgenjewschem Maßstab Das ging mir denn am Arsch vorbei Hanseaten Millionär durch einen Korb Kirschen Hotel zur Sonne Ich sträube mich nicht! Ich hab die ganzen Schuhe für den Tell geputzt Die Schranken von Oberweimar Don Quichotte wollte ich nicht sein! So'n Drang nach draußen Ich hab aus jeder Zeit was mitgenommen LESEPROBE: Eine West-Kontroll-Kommission schnüffelte durch unser Heim. Die Männer marschierten durch die Räume, sahen unser Funk-Studio und sagten: Heimfunk in Ihrer Einrichtung? Sie haben wohl Agitation und Propaganda betrieben? Ich darauf: Aber volle Kanne! Bloß nicht so schlecht wie das 'Neue Deutschland'. Bisschen geschickter haben wir's angestellt! Wenig später wurden alle Heimleiter der Stadt zusammengetrommelt: Gespräch beim Personalchef. Dieser Mann hat uns abgekanzelt wie die dummen Gören. Er hat uns beleidigt und beschimpft. Es war menschenunwürdig. Ich konnte mein Maul nicht halten, ich bin ihn angegangen: Woher nehmen Sie sich das Recht, uns zu beurteilen! Sie kennen unsere Arbeit nicht, von keinem von uns seine menschlichen und fachlichen Qualitäten! Während ich sprach, ging seine Hand zu den Personalakten, eine legte er obenauf. Auf dem Kopf stand mein Name zu lesen. Hab ich gleich weitergemacht: Dass dieses Gespräch mein Aus bedeute, dass ich nicht übernommen werde, sei mir klar. Als ich ins Heim zurückkam, lag eine Nachricht da: Ich möchte in der zuständigen Abteilung anrufen. Die Kollegin, die ich seit Jahren kannte, druckste hin und her. Christa, sag ich, red nicht um den heißen Brei: Ich weiß, ich werde gekündigt. Paar Tage später war es so weit. Ein Kündigungsgrund lautete, dass ich meine Mitarbeiter 'in ihrer politischen Meinungsfreiheit unterdrückt' hätte. Es ging um Berichte. erichte, die ich nie geschrieben hatte. Als Heimleiter in der DDR sollte man monatlich Berichte über die 'politisch-ideologische Situation' in den Einrichtungen verfassen. Ich hab mich bei der Vorgesetzten Referentin geweigert:


Jutta Schlott wurde 1944 in Kolberg - heute Polen - geboren und wuchs an unterschiedlichen Orten in Mecklenburg auf. Sie studierte Germanistik und Slawistik an der Pädagogischen Hochschule in Güstrow und arbeitet einige Jahre als Lehrerin und später als Dramaturgin am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, als freie Mitarbeiterin beim Rundfunk und bei verschiedenen Zeitungen. Seit 1979 ist sie freiberufliche Autorin. Vom 1993 - 2003 lebte und arbeitete Jutta Schlott in Cottbus, einige Jahre auch als Pressereferentin und im PR-Bereich am Staatstheater Cottbus. Seit 2003 ist sie wieder in Schwerin zu Hause. Jutta Schlott ist seit 2001 Leiterin des bundesweiten Arbeitskreises LITERATUR UM WELT. Sie schreibt Erzählungen, Biographien, Kinderbücher, Hörspiele, Reportagen und Gedichte. Bibliografie Der Sonderfall, Kinderbuchverlag Berlin, 1981 Früh und spät, Kinderbuchverlag Berlin, 1982 Das liebliche Fest, Verlag Neues Leben Berlin,1984 Roman und Juliane, Kinderbuchverlag Berlin, 1985 Klare Verhältnisse, Verlag Neues Leben Berlin, 1989 Farbenspiele - Das Leben des Malers Heinrich Vogeler, Kinderbuchverlag Berlin,1989 Kalter Mai, Alibaba Verlag ,1990; 1995 TB Fischer Verlag Roman und Juliane / Golondrina, Alibaba Verlag Frankfurt/Main Ich sah etwas, was du nicht siehst -Erinnerungen aus Ostdeutschland, Wiesenburg Verlag 2000 Das Liebespaar vom Körnerplatz, Wiesenburg Verlag 2006 Spaniens Himmel - Auf den Spuren Picassos, Wiesenburg Verlag 2009 Hörspiele Vielleicht, vielleicht auch nicht, 1980 Wechselschicht, 1981 Der andere Name, 1982 Schöner Abend, 1982 Winterschlaf, 1983 Mit Kind angenehm, 1984 Uschidelniza, 1985 Mamatschi, 1986 Die Spur, 1988 Ein Kindlein im Haus, 1989

16 Biografien verschiedenartigster Menschen aus der DDR: Eine Adlige, ein Lehrer, ein Auszubildender, eine Russin, ein Literaturwissenschaftler, eine finnische Regisseurin, ein Maschinenschlosser, ein Kulturminister, eine Heimerzieherin, ein Heimkind, eine Säuglingsschwester, ein Kantor ... INHALT: Der Blick von der Seite Sechzehn ist kein Alter, wo man schon ein Held sein kann Die Zeit der großen Unsicherheit Federischaschat - Ich hab Lust auf Weiber! Da liegt viel Bambus dazwischen Eine Liebe nach Turgenjewschem Maßstab Das ging mir denn am Arsch vorbei Hanseaten Millionär durch einen Korb Kirschen Hotel zur Sonne Ich sträube mich nicht! Ich hab die ganzen Schuhe für den Tell geputzt Die Schranken von Oberweimar Don Quichotte wollte ich nicht sein! So'n Drang nach draußen Ich hab aus jeder Zeit was mitgenommen LESEPROBE: Eine West-Kontroll-Kommission schnüffelte durch unser Heim. Die Männer marschierten durch die Räume, sahen unser Funk-Studio und sagten: Heimfunk in Ihrer Einrichtung? Sie haben wohl Agitation und Propaganda betrieben? Ich darauf: Aber volle Kanne! Bloß nicht so schlecht wie das 'Neue Deutschland'. Bisschen geschickter haben wir's angestellt! Wenig später wurden alle Heimleiter der Stadt zusammengetrommelt: Gespräch beim Personalchef. Dieser Mann hat uns abgekanzelt wie die dummen Gören. Er hat uns beleidigt und beschimpft. Es war menschenunwürdig. Ich konnte mein Maul nicht halten, ich bin ihn angegangen: Woher nehmen Sie sich das Recht, uns zu beurteilen! Sie kennen unsere Arbeit nicht, von keinem von uns seine menschlichen und fachlichen Qualitäten! Während ich sprach, ging seine Hand zu den Personalakten, eine legte er obenauf. Auf dem Kopf stand mein Name zu lesen. Hab ich gleich weitergemacht: Dass dieses Gespräch mein Aus bedeute, dass ich nicht übernommen werde, sei mir klar. Als ich ins Heim zurückkam, lag eine Nachricht da: Ich möchte in der zuständigen Abteilung anrufen. Die Kollegin, die ich seit Jahren kannte, druckste hin und her. Christa, sag ich, red nicht um den heißen Brei: Ich weiß, ich werde gekündigt. Paar Tage später war es so weit. Ein Kündigungsgrund lautete, dass ich meine Mitarbeiter 'in ihrer politischen Meinungsfreiheit unterdrückt' hätte. Es ging um Berichte. erichte, die ich nie geschrieben hatte. Als Heimleiter in der DDR sollte man monatlich Berichte über die 'politisch-ideologische Situation' in den Einrichtungen verfassen. Ich hab mich bei der Vorgesetzten Referentin geweigert:


Jutta Schlott wurde 1944 in Kolberg - heute Polen - geboren und wuchs an unterschiedlichen Orten in Mecklenburg auf. Sie studierte Germanistik und Slawistik an der Pädagogischen Hochschule in Güstrow und arbeitet einige Jahre als Lehrerin und später als Dramaturgin am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, als freie Mitarbeiterin beim Rundfunk und bei verschiedenen Zeitungen. Seit 1979 ist sie freiberufliche Autorin. Vom 1993 - 2003 lebte und arbeitete Jutta Schlott in Cottbus, einige Jahre auch als Pressereferentin und im PR-Bereich am Staatstheater Cottbus. Seit 2003 ist sie wieder in Schwerin zu Hause. Jutta Schlott ist seit 2001 Leiterin des bundesweiten Arbeitskreises LITERATUR UM WELT. Sie schreibt Erzählungen, Biographien, Kinderbücher, Hörspiele, Reportagen und Gedichte. Bibliografie Der Sonderfall, Kinderbuchverlag Berlin, 1981 Früh und spät, Kinderbuchverlag Berlin, 1982 Das liebliche Fest, Verlag Neues Leben Berlin,1984 Roman und Juliane, Kinderbuchverlag Berlin, 1985 Klare Verhältnisse, Verlag Neues Leben Berlin, 1989 Farbenspiele - Das Leben des Malers Heinrich Vogeler, Kinderbuchverlag Berlin,1989 Kalter Mai, Alibaba Verlag ,1990; 1995 TB Fischer Verlag Roman und Juliane / Golondrina, Alibaba Verlag Frankfurt/Main Ich sah etwas, was du nicht siehst -Erinnerungen aus Ostdeutschland, Wiesenburg Verlag 2000 Das Liebespaar vom Körnerplatz, Wiesenburg Verlag 2006 Spaniens Himmel - Auf den Spuren Picassos, Wiesenburg Verlag 2009 Hörspiele Vielleicht, vielleicht auch nicht, 1980 Wechselschicht, 1981 Der andere Name, 1982 Schöner Abend, 1982 Winterschlaf, 1983 Mit Kind angenehm, 1984 Uschidelniza, 1985 Mamatschi, 1986 Die Spur, 1988 Ein Kindlein im Haus, 1989
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